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NÜRNBERGER ZEITUNG / Nürnberg 19.06.09
Streifzug durch Kairo Ein "Bügel-Diplom" ist keine schlechte Sache. Diese Meinung vertritt ein Mann, der schon sein Leben lang die Kleidung seiner Kunden mit Dampf glättet. Dazu verwendet er die Hände, im Gegensatz zur Konkurrenz, die das höllisch schwere Eisen mit dem rechten Fuß antreibt.

Fünf Jahre ließ sich der Österreicher Walter Größbauer für sein Projekt "Kairo All Inclusive" Zeit. Immer wieder durchstreifte er dabei mit der Videokamera den ägyptischen Moloch. Eine cineastische Entdeckungsreise, die den Überlebenswillen der meist bettelarmen Bevölkerung dokumentiert. Als Schlafplatz dient da auch mal ein offenes Grab und eine ziemlich eklige Schlammpfütze wird zur Badewanne.

Um diesem Wust der Eindrücke eine Form zu geben, hat Größbauer seinen Film in sieben Kapitel gegliedert. Von der Geburt, versinnbildlicht mit jubelnden Frauen. Bis zum Tod, symbolisiert durch das Schlachten einer Ziege. Dazwischen zeigt ein Schlangenzüchter, wie er das Gift einer Kobra abzapft. Kinder fahren auf einem Karussell.

Manche Bilder wirken beliebig, da es extrem schwer war, Drehgenehmigungen zu bekommen; deshalb ließ der Regisseur meist spontan die Kamera laufen. Dadurch erinnert "Kairo All Inclusive" mehr an ein Urlaubsvideo, ein ungeschöntes allerdings. Suse

BORKENER ZEITUNG / Münster 18.06.09
Sehenswertes Panorama Bei uns ist Kairo natürlich mit den Pyramiden verbunden. Wie pulsierend und nicht steinern die Metropole wirklich ist, zeigt der österreichische Dokumentarfilm von Walter Großbauer, der das Stadtporträt in sieben Kapitel gegliedert hat.

Sie erzählen, quasi von der Wiege bis zur Bahre, von der altägyptischen Kultur und von den heutigen Bewohnern der Metropole am Nil, die mit über 20 Millionen Einwohnern eine Megacity wie Tokio oder Mexiko City ist. Was man über Arbeit, Religion, Kismet, Sehnsüchte und Liebenswürdigkeit der Menschen in Kairo erfährt, ergibt ein sehenswertes Panorama.

Manche der Stadtansichten sind zum Staunen, manche impressionistisch, andere wunderlich. Und dass der Straßenverkehr in Kairo funktioniert, ist ein Wunder. Hans Gerhold

PASSAUER NEUE PRESSE / Passau 06.06.09
Ein gelungener Film, echt empfehlenswert. Wie der amerikanische Präsident durfte auch das Publikum im Schafrichterkino am Donnerstagabend die Eindrücke der 20-Millionen-Einwohner-Stadt auf sich wirken lassen. Regisseur Walter Größbauer stellte seine Dokumentation "Kairo All Inklusive" in Passau vor. Seit 2004 war er immer wieder in die ägyptische Hauptstadt geflogen, um ihre Bilder vor Ort einzufangen - ohne Drehgenehmigung, denn die gibt es dort nur für touristische Sehenswürdigkeiten.

Die Idee kam ihm bei einer privaten Städtereise. Bei Szenen wie diesen, die ihn beeindruckten: Ein Polizist, der seine geladene Pistole auf dem Waschbecken ablegt und ihm ein Taschentuch zum Händetrocknen reicht. Oder eine Gruppe junger Männer, die gebannt eine Matrosenschnulze aus den 50er-Jahren in einem kleinen Schwarz-Weiß-Fernseher verfolgen. Sein Film, den er als "7-aktiges Theaterstück" bezeichnet, ist in die Kapitel Geburt, Leben, Arbeit, Religion, Schicksal, Sehnsucht und Tod eingeteilt.

Wer einen touristischen Werbefilm erwartet, wird enttäuscht, denn gezeigt werden die kleinen Dinge des Lebens. Von Lärm, Dreck und Armut in der Megastadt, über einen Dampfbügler mit Diplom, einen Fährmann ohne Lizenz, einen Taubstummen Lebenskünstler oder eine deutsche Esoterikerin bis zu einer Schlachtung in einer der Totenstädte, in der die Menschen in Gräbern leben. Sein Drehkonzept, mit dem er damals nach Kairo flog, hat er schnell verworfen: "Ich habe nichts mehr gesucht, sondern nur gefunden." Eine große Hilfe war ihm dabei sein Assistent Alfred Huber, ein österreichischer Orientalist, der seit 25 Jahren in Kairo lebt. Größbauer zeigt glückliche Menschen, die mit dem leben, was sie haben. "Gott sorgt schon für mein Abendbrot. Ohne Abendessen muss keiner ins Bett." verkündete der Altwarenhändler, der den ganzen Tag noch nichts verkauft hat. Stolze Menschen, die in die Kamera lächeln, von ihrem Alltag erzählen. Brigitte Moser-Weithmann, Beraterin für interkulturelle Kompetenz für den arabischen und türkischen Kulturkreis, ist begeistert: "Ein gelungener Film, echt empfehlenswert. Da ich mit dem Thema vertraut bin, war es spannend für mich, eine andere Sichtweise mitzuerleben." Manche Szenen erklären sich von selbst, andere werfen Fragen auf oder sind für Laien völlig unverständlich, doch Größbauer lässt seinen Film bewusst unkommentiert, er gibt keine Erklärungen: "Mir ist lieber, der Zuschauer verlässt das Kino ratlos und befremdet, als satt und zufrieden." mst

DARMSTAEDTER ECHO / Darmstadt 22.05.09
Als staunender Flaneur im Gewimmel der großen Stadt. Über fünf Jahre hinweg ist der gebürtige Grazer Walter Grössbauer immer wieder nach Kairo gereist, um in der arabischen Megalopole zu filmen. Ohne Drehgenehmigung, mit langem Warten und spontanen Aufnahmen.

"Kairo all inclusive" ist denn auch kein klassisches Städteporträt geworden, Grössbauer spielt nicht den Fremdenführer, eher den ziellosen Flaneur, der den Zuschauer nicht kommentierend an die Hand nimmt, sondern sich selbst im Gewimmel der Großstadt treiben lässt, der nicht sucht, sondern findet.

Um der Vielfalt seiner Eindrücke eine Form zu geben, hat er seinen Film in sieben Kapitel von der Geburt (jubelnde Frauen) bis zum Tod (Schlachtung einer Ziege) gegliedert. Mal ist es eine Meditation über Lärm, Dreck und Chaos, mal prallen die Kontraste zwischen arm und reich aufeinander. Und immer ist der Blick von staunender Neugier getragen.

So lernt man den Dampfbügler mit Diplom und den wasserspuckenden Fußbügler mit dem heißen Wackerstein, den Giftschlangenmelker und den schlecht bezahlten Fährmann, die sechsfache Mutter ohne Arbeit und die deutsche Tantra-Lehrerin auf den Dächern von Kairo kennen. Das sind viele bunte Mosaiksteine, die aber nie zum Panorama werden. Stefan Benz

PLAYERWEB / Leipzig 16.04.09
Mißlungener, weil uninteressierter Blick auf menschliche Befindlichkeiten. All Inclusive - der Titel löst Gedankenspiele aus. Geht es hier um den Pauschaltourismus? Einmal Pyramiden hin und zurück mit so lala exotischem Essen und ein paar lustigen Händlern, die einem Selbstgetöpfertes verkaufen? Walter Größbauer, der für Regie und Kamera verantwortlich zeichnet, und Alfred Huber, ein Orientalist, der seit mehr als 20 Jahren in Kairo lebt und die Interviews führte, verstehen ihren Film als Einblick in die verborgene Seite der Megametropole. Und sind mit ihrem Anliegen gescheitert. Leider sind nicht nur touristisch ambitionierte Filmschnipsel zu erleben - das hätte man noch verkraften können, steht man ja auch die 936 Diabilder von der letzten Indienreise der lieben Freunde irgendwie durch - sondern dramaturgisch fragwürdig aufgebaute Kapitel, die thematisch mit Titeln wie Geburt, Religion, Leben und Arbeit überschrieben wurden. Doch wie ist eigentlich die Arbeit vom Leben zu trennen?

Das Kapitel Schicksal wirft den Betrachter dann auf ganz grundsätzliche Fragen zum dokumentarischen Arbeiten zurück. Sind die Grenzen zum Voyeurismus doch fließend und dieses Bewußtsein sollte behutsam machen. Die Filmemacher betreten hier die ärmliche Behausung einer Frau mit sechs Kindern - oder sollte man sagen, sie fallen in diese ein? - und hören sich ein wenig an, wie es dieser so ergeht. Offensichtlich verspricht sie sich etwas Geld von den westlichen Besuchern, denn sie wird nicht müde, ihre schlechte Lage zu schildern. Die Filmenden geben gute Ratschläge: "Sie müsse sich schon selber bemühen, sich beim Sozialamt melden. Und könnten denn die Kinder nichts dazu verdienen?" Dann fallen die Dokumentaristen schon wieder aus der Tür hinaus und widmen sich für gefühlte drei Minuten einem anderen "Problem" ...

Verweilen sie tatsächlich etwas länger und beobachten, wird dies schnell wieder abgeschnitten, und es folgen hübsch zusammengeflickte Bilder von runzligen Männergesichtern, verstaubten Häusern, streunenden Katzen und Zeichen westlicher Zivilisation - scheinbar wahllos. Hätten sie beispielsweise den Mann aus der Familiendynastie der Fußbügler, der mit achtzehn Kilo schweren, glühenden Eisenkolossen selbst Hemdskragen bearbeitet, in seinem Alltag begleitet - Kundengespräche, seine präzise Arbeit, die Pausen - dann hätte man vielleicht ein Gefühl für Kairo und seine Menschen bekommen. Susanne Schulz

CHOICES / Köln 23.04.09
Faszinierend. In sieben Kapiteln nähert sich Walter Größbauer dem Leben in der Großstadt Kairo mit ihren 20 Millionen Einwohnern. Und je näher der Filmemacher den einzelnen Menschen in den Straßen rückt, desto faszinierender wird sein Portrait. So stellt sich schon nach wenigen Minuten ein wohltuendes Gefühl ein, wie es nur das Kino hervorzurufen vermag. Trotz des riesigen Molochs, den die Stadt von weitem darstellt, erhält sie durch die genauen Studien der Kamera einen bemerkenswerten Liebreiz. (jl)

DER TAGESSPIEGEL / Berlin 09.04.09
Eindrucksvoll. Eine Stadt, in der sich gut 20 Millionen Menschen drängen, trotzt ihren Bewohnern einiges an Erfindungsreichtum ab. Das filmische Essay des Wiener Regisseurs Walter Größbauer beobachtet das Leben in Kairo. Man sieht einen Barbier, der mit zwei über Kreuz gespannten Bindfäden den Bart eines Kunden epiliert. Oder einen Mann, der hochgiftige Schlangen melkt und aus dem Serum Medizin herstellt. Diese Begegnungen fügt der Film in eine lose dramaturgische Struktur, die den Kapiteln Geburt, Leben, Arbeit, Religion, Schicksal, Sehnsucht und Tod folgt, aber nicht immer eine hohe Trennschärfe entwickelt. Da der Film meist ohne Kommentar und Dialoge auskommt, bleibt er bisweilen zu impressionistisch. Manchmal wüsste man gerne mehr über die Leute, die man da sieht. Wundern und Staunen kann man aber allemal über die Bilder aus der Megacity. Eindrucksvoll. Felix Denk

WIESBADENER TAGBLATT 09.04.09
Seine Bilder sind beeindruckend, machen betroffen oder nachdenklich. Der österreichische Filmemacher Walter Größbauer hat sich über vier Jahre, von 2004 bis 2008 in diese permanent kollapsgefährdete Megastadt gewagt, um in ihrem unüberschaubaren Gewirr aus verschlungenen Gassen, übereinander gestapelten Hochstraßen und verfallenden Armenvierteln, hinter einer monströsen Kakophonie aus martialischem Autohupen, zeternden Muezzinen, brüllenden Motoren, Heerscharen von lärmenden Händlern und grotesken sozialen Gegensätzen die kleinen großen Dinge zu entdecken.

"Kairo all inclusive" spürt in sieben Kapiteln - Geburt, Leben, Arbeit, Religion, Schicksal, Sehnsucht, Tod - dieser besonderen Haltung nach, jenem wie auch immer gearteten Selbstverständnis. In vielen verborgenen Ecken Kairos geht es vor dem Leben zunächst einmal ums Überleben. Größbauer findet diese Protagonisten und lässt sie zu Wort kommen - ohne Kommentar. Seine Bilder sind beeindruckend, machen betroffen oder nachdenklich. Dennoch, bei aller Faszination dieser subjektiven Impressionen - weniger Sozialromantik, etwas mehr kritische Draufsicht hätte der sehenswerten Erkundungsreise nicht geschadet. Dr. Gerd Klee

KÖLNER STADTANZEIGER 09.04.09
Gut. Seinen Streifzug durch die ägyptische Megacity unterteilt der österreichische Regisseur Walter Größbauer in sieben thematische Kapitel. Was ihm zu Themen wie Arbeit, Leben oder Tod einfällt, wirkt eher subjektiv. Ägyptische Arbeiter bei ihrem teilweise mittelalterlich anmutenden Handwerk zu beobachten, ist dabei wesentlich interessanter, als den Ausführungen der ehemaligen Kölner Schauspielrin Lorose Keller über das alternative medizinische Behandlungsverfahren Reiki zu folgen. Frank Olbert
Kritikerspiegel: **** gut

OÖN 20.09.08
Kein Besserwisser. Ein Kalligraph schreibt schwungvoll die Kapitel-
überschriften zu Walter Größbauers Kairo-Film-Feuilleton auf weißes Papier: Geburt, Leben, Arbeit, Religion, Schicksal, Sehnsucht, Tod. Die Bilder dazu fand der Autor bei mehreren Reisen in die 20-Millionen-Metropole. Der Fährmann, der Friseur, der Fußbügler, der Philosoph, die Esoterikerin, der Altwarenhändler – die kleinen Porträts ihrer Lebenswelt summieren sich zu einem Stadt-Bild, das außerhalb des Mainstreams der Städtereisen-Information oder der TV-Reportagen über Sozialphänomene liegt. Hier dürfen auch Dinge behauptet werden, ohne umgehend be- oder widerlegt zu werden. Es ist die Position des Zuhörers und Zusehers, nicht des Besserwissers, die diesen Film sympathisch macht. (ust)

Falter / Wien 17.09.08
In sieben Kapiteln durchmisst der Film das Leben in der 20-Millionen-Metropole von der Geburt bis zum Tode, macht uns mit den Einwohnern der Stadt, ihren Berufen und Schicksalen bekannt: mit Philosophen, Altwaren-
händlern, Fußbüglern, einer Mutter mit sechs Kindern und Menschen, die am Friedhof wohnen. Ein differenzierteres Bild dieser Megacity entsteht. Die witzigste Szene des Films, ein Rundgang durch das Kaufhaus Tiring, endet am Dach, wo zwei Arbeiter dem völligen Verfall des einst berühmten Kosumtempels mit Pinsel und Farbe verzweifelt Widerstand leisten.
Michael Omasta

APA / Wien 16.09.08
Lust auf eine Ägypten-Reise. Als Homemade Movie entfaltet "Kairo All Inclusive" einen gewissen Charme: keine professionell bebilderte Wissensaufarbeitung, sondern ein fast zufällig wirkender Streifzug durch die Stadt, bei dem überall dort Halt gemacht wird, wo sich interessante Bilder bieten und man mit Menschen ins Gespräch kommen kann. "Die grassierende Arbeitslosigkeit sind Motor fürs Erfinden unterschiedlichster Dienstleistungen. Ich sah einmal einen Mann, dem an seiner Kleidung, an Ketten angebunden Mobiltelefone herunterhingen, die man für ein Telefonat mieten konnte. Viele der Berufe werden in den nächsten Jahren aussterben, und somit erhält der Film in einigen Bereichen auch eine historische Dimension."
Der Bügler, der sein 18 Kilo schweres Bügeleisen mit dem nackten Fuß auf die Wäsche drückt, der Schlangenbesitzer, der seine Tiere regelmäßig aus der im Hinterhof gelegenen Schlangengrube holt, um ihnen das Gift abzunehmen, oder der Altwarenhändler, der sich sicher ist, dass Gott für sein Abendessen sorgen wird - sie alle führen Familientraditionen weiter, leben in versteckten Winkeln der Stadt und geben plaudernd vor der Kamera Auskunft. So hält "Kairo All Inclusive" jene Reisemomente fest, die auch jeder Tourist in seiner Erinnerung zu bewahren sucht, und verzichtet auf Kommentare und Erklärungen.
Einen fundierten Einblick in Geschichte und Gegenwart der Stadt darf man sich nicht erwarten. Lust auf eine Ägypten-Reise macht "Kairo All Inclusive" jedoch allemal. Wolfgang Huber-Lang

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